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Wie viel CO2 produziert Ihre Webseite?

Wieviel CO2 produziert Ihre Webseite? Hm… Unsinn oder doch kein Unsinn? Macht die Frage im Titel vielleicht doch Sinn?

Überlegen Sie mal… Das Internet ist auch nur eine Maschine. Und Maschinen benötigen nun mal Energie… Vielleicht hat diese Frage also doch ihre Berechtigung. Wenn Sie unsicher sind, dann lesen Sie vielleicht erst mal meinen letzten Artikel zum Thema Energieverbrauch von Webseiten. Und wenn Sie jetzt wissen wollen, wie man Webseiten baut, die (fast) kein CO2 produzieren, dann lesen Sie weiter.

OK, Sie lesen weiter. Sie wollen mehr wissen. Sehr gut. Also nichts wie rein in das Thema. Die Langversion des Artikels folgt bereits im nächsten Absatz, wer sich nur für die praktische Schlussfolgerung interessiert, kann mit diesem Link gleich dorthin springen.

Jetzt ist er ganz deppert woan, der Bolius. G’soffen hod a wida! Wie viel CO2 produziert Ihre Webseite? A so a Schas! [ Sehr wienerisch für: Der Herr Bolius ist momentan wohl mental herausgefordert. Allem Anschein nach hat er dem Alkohol zugesprochen. So ein Unsinn aber auch! ]

CO2 neutrale Webseiten, Webdesign und CO2-Emissionen. Ein Crashkurs in drei Sätzen

Webseiten, Server, das gesamte Internet. All diese Dinge benötigen Elektrizität um zu funktionieren. Wenn Elektrizität aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, setzt die Produktion klimaschädliches CO2 frei. Wenn Webseiten gut gebaut sind, dann setzen sie deutlich (!) weniger CO2 frei. Alles klar? ich habe das Thema wirklich in den versprochenen drei Sätzen umrissen.

Wer jetzt sagt, dass grünes Hosting oder Ausgleichszahlungen für CO2-Emissionen ein Weg aus dem ökologischen Dilemma wären, liegt leider falsch. Die drei Großen “Rs” im Umweltschutz sind nun mal:
– Reduction (Reduktion)
– Reutilization (Wiederverwendung)
– Recycling

(Entschuldigung, das mittlere “R” lässt sich nicht ins Deutsche übersetzten ohne das Wortspiel zu kappen. ;) ) aber egal. Es geht hier ums Prinzip. Vor dem wieder gut Machen (Recycling) steht die Reduktion. Also WENIGER verbrauchen. Bingo. Darum gehts hier! Den Verbrauch von vorne herein zu reduzieren. Denn auch Ökostrom belastet die Umwelt. Weniger als Strom aus Kohle, aber warum soll man Strom produzieren, wenn man ihn auch einsparen kann?

Beispiele für CO2-arme Webseiten

Die Webseiten, die ich mache, sind meistens sehr CO2-arm und benötigen sehr wenig Energie um sie im Browser abzurufen. Ein Beispiel gefällig? Gerne.

CO2-Emissionen Webseite Iyengar Yoga BerlinDiese Seite des Yogastudios gehört zu den 7% besten Seiten, die auf https://www.websitecarbon.com getestet wurden. Wenn man bedenkt, dass die, die dort testen, wahrscheinlich eher umweltbewusste Designer wie ich sind, dann gehört die Seite vielleicht zu den besten 2%-3% beim CO2-Verbrauch. Aber schlimm genug, dass die anderen 93% oder sogar 97% deutlich schlechter abschneiden. Ich weiß nicht wieso sich andere Designer oder Webentwickler nicht so sehr um das Thema kümmern wollen. Aber, dass es möglich ist, CO2-arme Webseiten herzustellen, ist ja bekannt. Man muss es nur wollen…

Vorteile der CO2-armen Webseiten

Und noch einen Vorteil gibt es bei CO2-armen Webseiten: Sie laden schneller und werden daher von Suchmaschinen wie Google in den Suchergebnissen besser gereiht. Wie sich so etwas messen lässt, können Sie gleichfalls im Bild oben sehen. Ich habe mit der Seite des Yogastudios einen Wert von 100 von 100 möglichen Punkten (bei der Messung für mobile Geräte) erreicht. Auf Desktop sieht es nicht gaaaanz so gut aus, aber auch dort habe ich wenigstens 95 von 100 Punkten erhalten. Die Besitzerin des Yogastudios kann also sicher sein, dass ihre Seite – rein von der Ladezeit her – gut in den Suchergebnissen ankommt. Das ist doch super, oder?

Und jetzt die – für viele “Click &Play User – unangenehme Wahrheit: Wie man CO2-arme Webseiten baut.

CO2 arme Webseiten bestehen – grob gesagt – aus zwei Komponenten:

  1. Aus einfach strukturierten Inhalten, die mit einfach strukturiertem Code im Browser dargestellt werden.
  2. Falls notwendig (z. B. falls ein CMS wie z. B. WordPress eingesetzt wurde) aus einem Caching-Plugin, das die dynamisch erstellten Inhalte in Form von statischen HTML-Seiten ausliefert.

Teil 1 bedeutet im Klartext: Je einfacher Webseiten inhaltlich aufgebaut sind und je einfacher der Code ist, der genutzt wird, um die einfachen Inhalte darzustellen, desto schneller laden die Webseiten und desto weniger CO2 produzieren sie im laufenden Betrieb. Webseiten die fertige Themes (Premiumthemes) und viele Plugins nutzen, produzieren also deutlich mehr CO2 als Webseiten, die manuell gecodet werden. Der Grund, warum das so ist, ist relativ einfach erklärt: Wer sich seine Seiten mit einem Premiumtheme einfach zusammenklickt oder einen einen Baukasten nutzt, der nutzt aufgeblähten Code. Ein Premiumtheme muss ja für alle nur erdenklichen Wünsche der Seitenbetreiber vorbereitet werden. Und das ist ressourcenlastig. Wenn eine Webseite manuell gecodet wird, dann kann der Coder den Code punktgenau so schreiben, dass er zu 100% auf die späteren Bedürfnisse des Seitenbesitzers eingeht.

Und Teil 2 bedeutet, dass selbst wenn ein CMS (z. B. WordPress) genutzt wurde, um eine Seite zu machen und ressourcenfressende Themes und/ oder Plugins verwendet werden, kann man das Ergebnis noch verbessern. Grob gesagt erzeugt man einen Zwischenspeicher, in dem die Seite als einfache HTML-Seite abgelegt wird, und der Browser muss nicht jedes Mal, wenn er die Seite aufruft, alle Einzelteile aus der Datenbank zusammensuchen, sondern kann sie bequem aus dem Zwischenspeicher abrufen.

So sagt es jedenfall die Theorie zum Thema “Caching-Plugins”, in der Praxis sieht es so aus, dass die umfangreichen Seiten mit den großen Premiumthemes und Plugins mit einem Cachingplugin zwar weniger CO2 freisetzen und schneller werden, aber einer schlank gecodeteten Seite immer noch hinterherhinken.

Sehen wir uns diese Überlegung zum CO2 jetzt konkret an:

Vergleichen wir eine Seite die manuell und schlank gecodet wurde und eine Seite, die mit einem Premiumthme (Divi von Elegantthemes) erstellt wurde. Um vergleichbare Werte zu erhalten, sollten die beiden Seiten ähnlich strukturiert sein, deshalb habe ich folgendes Paar gewählt:

1) www.gruenkraft.design
2) taniwell.lu
Beide Seiten (Und wir sprechen jetzt nur von den Startseiten, das ist wichtig!) sind “Onepager” d. h. man kann in der Navigation rechts oben zu verschiedenen Bereichen springen, die alle untereinander abgelegt sind. Meine eigene Seite habe ich manuell als WordPress-Theme gecodet, die andere Seite wurde (auf Kundenwunsch) mit Divi (ein WordPress-Premiumtheme) erstellt. Dadurch sind die Inhalte für die Betreiberin natürlich deutlich leichter zu ändern und Designänderungen gehen schneller bzw. kosten weniger, weil man sie ja schließlich selbst machen kann. Was das aber für das CO2 und die Ladezeit bedeutet, sehen wir jetzt gleich. Beide Seiten nutzen eine Reihe von Plugins und vor allem das selbe Cachingplugin. Kurz gesagt: Bis auf das Theme sind sie realtiv ähnlich. Ich habe für jede der beiden Seiten zwei Tests durchgeführt: Einmal die Ladezeit bei Google Insights und einmal der CO2-Ausstoß pro Seitenaufruf. Hier die Ergebnisse:

Handgecodete Seite:

Beispiel für geringe Ladezeiten und geringe CO2-Emissionen

Premiumtheme (Divi)

Beispiel für lange Ladezeiten und hohe CO2-Emissionen

Ich denke, der Unterschied ist selbsterklärend und zeigt, dass manuell gecodete Webseiten deutlich weniger CO2 emittieren.

2 Kommentare zu “Wie viel CO2 produziert Ihre Webseite?”

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