Als Webdesigner gestalte ich jeden Tag Webseiten, die meisten von ihnen mit WordPress. Dadurch habe ich natürlich einen ziemlich guten Überblick über die aktuellen Entwicklungen. Nachdem sich WordPress lange Zeit mit Shops ein wenig schwer getan hatte, gibt es inzwischen mit Woocommerce ein attraktives Plugin, das leider nur einen Nachteil hat: Es ist – ohne weiteren Anpassungen – nicht für den deutschen Markt geeignet. wpShopGermay, ein Shopplugin aus Deutschland, hat daher diese Lücke genutzt und bietet ein Shopsystem an, dass zu 100% dem deutschen Recht entspricht. Da inzwischen andere Anbieter nachgezogen haben und Erweiterungen für Woocommerce anbieten, um Ihren Shop rechtssicher zu machen, sind Verbraucher derzeit in der angenehmen Situation, dass sie zwischen mehreren, unterschiedlichen Systemen für Onlineshops in WordPress wählen können. Der folgende Beitrag bietet eine Entscheidungshilfe zwischen Woocommerce und wpShopGermany.
OK, früher war alles anders und früher war auch die Zukunft besser. Es gab Conentmanagementsysteme wie z. B. Joomla, es gab Blogscripte wie z. B. WordPress und es gab Shops wie z. B. Magento oder Zent-Cart. Heute ist alles anders. Es gibt WordPress, das inzwischen alles kann. Sogar Shops, die lange Zeit die Achillesferse dieses CMS waren. Bleibt im deutschsprachigen Raum also eine einzige Frage offen: Woocommerce oder wpGermany?
Woocommerce oder wpShopGermany?
In den letzten beiden Jahren habe ich ziemlich viele Shops mit jedem der beiden Systeme betreut. Teilweise selbst eingerichtet, teilweise von anderen Designern oder Programmierern übernommen und modifiziert. Ich habe also ausreichend praktische Erfahrungen mit beiden Systemen. Und meine Entscheidung ist eindeutig: Woocommerce ist deutlich einfacher in der Bedienung und auch die teschnische Anpassung – wenn mal etwas ganz anders gelöst werden soll – ist deutlich einfacher. Natürlich ist jede Webseite individuell und man kann einzelne Projekte nicht vergleichen. Aber trotzdem: Meine Abrechnungen zeigen bei den Woocommerce-Projekten immer weniger Arbeitsstunden als bei (relativ) ähnlichen Projekten mit wpShopGermany. Immer. E$s gibt interessanter Weise keine einzige Ausnahme!
Und auch das Arbeitsgefühl bei den Woocommerce-Projekten war ein anderes. Ich hatte immer den Eindruck im Fluss zu sein und die Arbeit ging locker von der Hand. Die wpShopGermany-Projekte wurden dagegen immer an irgendeiner Stelle kompliziert. OK, vielleicht nur ein subjektives Gefühl, aber dies ist eben mein Eindruck aus der Praxis.
Mehr Objektivität bietet dagegen diese Tabelle mit den wichtigsten Eigenschaften der beiden Systeme im Vergleich:
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Fazit: Mit Woocommerce hat man ein Shopsystem für WordPress, das international sehr weit verbreitet ist und hervorragend mit WordPress zusammen arbeitet. Der einzige Nachteil ist, dass man für den deutschsprachigen Markt eine Erweiterung benötigt. Die Erweiterung Woocommerce Germanized ist zwar in der Basisversion kostenlos, für viele, interessante Funktionen muss man aber auf die “PRO-Version” aufstocken. Und die ist kostenpflichtig. Trotzdem finde ich, dass Woocommerce gegenüber dem deutschen Anbieter wpShopgermany deutlich angenehmer zu nutzen ist und unterm Strich sogar billiger ist, weil die Arbeitszeit für die Anpassungen geringer ist.
Hallo, vielen Dank für deine Hilfe. Nun ist dein Vergleich ja rund 5 Jahre alt. Hat sich deine Meinung bestätigt oder ist WPshopgermany gleichgezogen. Welches theme empfiehlst du um dann Woocommerce zu installieren? Vielen Dank im Voraus, viele Grüße, Sven
Hallo Sven,
ich habe in den letzten Jahren immer wieder Woocommerce genutzt und WPshopgermany nicht mehr getestet. Daher kann ich leider nicht wirklich sagen, ob WPshopgemany seine Defizite abgebaut hat, bzw. ev. sogar besser als Woocommerce wurde.
Generell sind ja Shops nicht wirklich einfach und dass WordPress und Woocommerce aus dem selben Haus (Automattic) kommen, ist sicherlich ein Vorteil. Zudem ist ja die Woo-Community deutlich größer, man findet also viel leichter Hilfe in internationalen Blogs oder Seiten. Auch die Integration diverser Tools (z. B: Stripe für Kreditkartenzahlungen) ist mit Woocommerce realtiv einfach. Die Anpassung an das deutsche Recht funktioniert mit Plugins wie z. B. WP-Germany auch ziemlich gut.Fazit: In meinen Augen spricht eigentlich kaum etwas gegen Woocommerce.
Themes: Ich code meine Seiten am liebesten selbst und nutze auch hier ein (leeres) Theme von Automattic: Underscores. Damit habe ich alle Optionen in der Hand und muss mich nicht danach richten, was das Theme kann oder nicht kann. Das klingt kompliziert, ist aber in Wahrheit einfacher als alle “Multuporpose-Themes”. Die funktionieren natürlich auch, aber wenn man dann mal etwas machen will, was im Theme nicht vorgesehen ist, wird es extrem aufwändig.